Geschichte
ein Kuriosum in der bayerischen Museenlandschaft
Die Geschichte des Armeemuseums begann eigentlich mit dem Jahre 1993, als die bis dahin private Sammlung im Rittersaal des Ortenburger Schlosses in Niederbayern als „Wehrgeschichtliches Museum des 18. Jahrhunderts“ ihre erste öffentliche Bleibe fand. Mit etwa 300 Exponaten, davon etwa 200 altpreußische Militaria, konnte es schon damals mit den Schausammlungen von Berlin und Rastatt auf dem Gebiet der Hohenzollern-Geschichte konkurrieren. Nachdem die Rahmenbedingungen im Ortenburger Schloss nicht mehr dem Umfang der Sammlung entsprachen, kam es zur Kontaktaufnahme mit staatlichen und halbstaatlichen Stellen in Berlin, Potsdam und Brandenburg. Sie führten aber zu keinem akzeptablen Ergebnis. Besonders die Verantwortlichen der Stiftung Preußischer Schlösser und Gärten in Potsdam betrachteten es damals - wie leider auch heute noch - als nicht opportun, Militaria in ein Ausstellungskonzept einzubinden. Schließlich kam es zu Gesprächen mit der „Bayerischen Verwaltung der Staatlichen Schlösser, Gärten und Seen“ in München. Trotz der für Bayern ungewöhnlichen Thematik war man im Bayerischen Finanzministerium, dem die Schlösserverwaltung untersteht , nicht abgeneigt, der mittlerweile gewachsenen Sammlung eine neue Heimstatt zu geben, wobei in diesem Zusammenhang das persönliche Engagement des damaligen Finanzministers Erwin Huber besonders hervorzuheben ist. Mit der ehemaligen Hohenzollernresidenz Plassenburg ob Kulmbach war ein idealer Standort gefunden. Nach mehrjähriger Planung konnte im Juni 1999 in den Renaissancegewölben des ehemaligen Waffensaals durch den damaligen bayerischen Finanzminister Faltlhauser die neue ständige Ausstellung eröffnet werden. Der Freistaat hatte bis dahin umgerechnet knapp € 500 000.- in moderne Vitrinen, Fußbodenheizung und Alarmanlagen investiert. Damit begann eine äußerst fruchtbare Symbiose zwischen staatlicher Institution und privatem Leihgeber. Letzterem wurde fast freie Hand bei der Erstellung des Museumskonzepts gewährt, was später in Sammlerkreisen freudig honoriert wurde!
33 Vitrinen dokumentierten damals das äußere Erscheinungsbild einer Armee des 18. Jahrhunderts, welche durch Friedrich den Großen geprägt den Lauf der Geschichte nachhaltig beeinflusste. Sie veränderte nicht nur die Landkarte Europas, sondern auch Amerikas und ließ durch ihren Einsatz England zur führenden Macht in der Welt werden.
2002 wurde die Militariaabteilung der Markgrafschaft Ansbach-Bayreuth in das neu geschaffene „Fränkische Hohenzollernmuseum“ im oberen Stock integriert. Dadurch konnte in den frei werdenden Vitrinen auch die Leistung Friedrich Wilhelms I. (Soldatenkönig) beim Aufbau der Armee durch hochrangige, teilweise einmalige Exponate in drei Vitrinen gewürdigt werden.